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Es werden Posts vom Juni, 2017 angezeigt.

Warum Gärtnern eigentlich Suchen ist

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Ich frage mich manchmal, warum ich eigentlich so ein ausgeprägter Garten-Gucker bin und so oft einfach nur auf dem Balkon oder im Garten stehe und schaue. Die vorbeilaufenden Dorfbewohner und Touristen (und davon gibt es einige...) halten mich wahrscheinlich für vor Schreck erstarrt oder geistesgestört oder im Stehen eingeschlafen oder so ähnlich. Aber was tue ich da eigentlich? Ich denke nach, man könnte auch sagen, ich mache einen mentalen Rundflug und suche - nach Ideen, nach Lösungen, nach Antworten auf meine vielen tausend Fragen an den Garten und das darin wuchernde Leben. "Stop - Look - Listen" ist so ein Spruch, den man im schottischen Hochland an jedem Bahnübergang lesen kann und der auch in Anbetracht der gewaltigen Naturschönheit in Schottland sehr empfehlenswert ist. Genauso ist es doch auch in unseren Gärten: wer schaut, entdeckt, wer beobachtet, der lernt. Natürlich könnte ich (und habe ich) viele Bücher (ge)lesen über das Gärtnern, wie es sich für einen

Hola, Paprika!

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Und eines Tages hängen sie da, die Schoten. Die Paprika-Pflanzen haben so viele Blüten angesetzt, dass ich ein paar entfernen musste, sie hätten sich gegenseitig behindert und die Pflanze hätte sich totgeblüht. Wie es aussieht, eine Chili-Paprika??? Ich wusste ja nicht, was ich da eingepflanzt habe, aber es sieht scharf aus. Da freut sich mein chilly-freakiger Papa, wenn er mich im Juli besucht... olé!

Wie geht's weiter im Garten?

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...das frage ich mich eigentlich nach jedem Garten-Akt. Gerodet hab ich soweit nötig, der Grünschnitt liegt zum Trocknen und Rotten aus. Der nächste Schritt wäre die Bodenbearbeitung im Gemüsebeet.  Davor müsste ich jedoch die Tulpenzwiebeln finden und ausgraben. Deshalb hab ich mir anhand meiner Frühlings-Fotos auf meinem Plan die "Lage" der Tulpen markiert, damit ich nicht ewig in der Erde rumstochern muss. Sind die Zwiebeln evakuiert, müssen noch mindestens zwei Rosenstöcke und eine Hortensie umgesiedelt werden. Dann würde es radikal werden: abmähen, was noch steht. Grünschnitt stapeln und die Erde auflockern, zum Teil werde ich sie aufhacken müssen. Ich habe mal ein paar Probe-Gabelstiche gemacht: mancherorts ist die Erde ganz okay und man kommt gut durch, andernorts ist sie knüppelhart. Das Beet ist auch etwas uneben, der Trampelpfad liegt tiefer als der Rest. Mein Traum wäre, die ganze Fläche in schön krümelige Erde zu verwandeln, Beete abstecken, den Grünschnitt dr

Another day in paradise

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Irgendwie genieße ich ja auch die Wildheit des Gartens; er hat etwas verwunschenes und man entdeckt immer wieder lauschige Plätzchen und Ecken mit kleinen Gartenwundern. Für einen abgezirkelten und cleanen Garten taugt dieses Kleinod darum gar nicht. Trotzdem haben wir (ja, heute half der Mitbewohner...) mal eine Ecke des Gartens in Ordnung gebracht: von der mokeligen Unrat-Ecke zum aufgeräumten Kompost-Platz:  Aus der Ecke musste ein bisschen Müll und vor allem der grauslige moderige Kunstrasen raus. Darunter kam makellose, aber mausetote Erde hervor. Um dem Kompost ein bisschen schneller Leben einzuhauchen, haben wir daher eine Kuhle ausgehoben und mit lebendiger Erde aus der Wildnis des Gartens aufgefüllt, Komposter drauf, Kies drumherum, fertig ist der schicke Kompost-Platz. Und ein, zwei Stunden Sonne am Tag hat er auch. Wühlmäuse werden von unten sicher nicht in den Kompostgraben, denn in dieser Ecke gibt es nur etwa 15cm Erde, darunter eine Schicht Sand und dann dire

From Wildnis to Gemüsegarten

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Sagt mal, Mädels (und Jungs), was würdet ihr nun machen?: die Außenrabatte ist nun fast soweit ausgedünnt, dass ich als nächstes die wenigen umzusiedelnden Gewächse ausgraben und aus dem zukünftigen Gemüsebeet ins Zierbeet umsetzen kann. Dann noch die gefühlt 1000 Tulpenzwiebeln ausbuddeln. Aber was dann? Übrig bleibt immer noch ein wildes Gewucher im Gemüsebeet: Spontan würde ich ja sagen: abmähen und umgraben. In der Außenrabatte war die Erde eigentlich sehr ansprechend locker und ich hab gar nix umgegraben, nur rausgezupft. Im Gemüsebeet schätze ich aber, wird das nicht so leicht, zumal hier wirklich alles verfilzt ist und auch noch ein Trampelpfad erkennbar ist, der wahrscheinlich knochenhart verdichtet ist. Also doch eher umgraben? Dabei finde ich dann vielleicht auch noch die restlichen, übersehenen 20000 Blumenzwiebeln. Danach würde ich alle störenden Wurzelreste etc. entfernen und versuchen, die Fläche einzuebnen und schließlich Beete abzustecken. Ich möchte mit dem Grü

Attacke!

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Heute war es soweit: mein erster freier Samstag, der im Garten verbracht werden konnte, im GROSSEN Garten. Ich muss sagen, ich komme schneller voran als erwartet. Es war aber auch der perfekte Tag: nicht zu heiß, gestern hatte es geregnet, der Boden war weich und die Pflanzen ließen sich einfach aus der Erde ziehen. Es ist so: in diesem Garten gibt es einfach von allem zu viel und alles wächst durcheinander. Also galt heute die erste Attacke dem Außenbeet, wo ich beherzt gerodet habe. Entsprechend meinem Pflanzplan haben sich die meisten Stauden halbiert oder geviertelt, das Ziergras musste schließlich ganz dran glauben. Unter dem Gewucher kamen dann ganz andere Schätze zum Vorschein: Pfingstrosen zum Beispiel, die so zugewachsen waren, dass sie fast erstickt wären und gar keine Blüten angesetzt hatten. Mangels Komposter (steht noch nicht) habe ich den ganzen Grünschnitt nun flächig verteilt, damit er antrocknet und wir sowas wie Flächenkompostierung versuchen können. Allerdings si

Beihilfe zum Mord

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Ich muss ehrlich zugeben, ich fühle mich ein bisschen schlecht. Wenn man sich Marie-Luise Kreuters Biogarten-Buch mal durchgelesen hat, fühlt man sich sowieso wie ein fieser Möpp, sobald man auch nur einer Blattlaus ihre Nahrungsquelle wegnimmt, aber was soll ich denn machen... die Pflanze hat auch Rechte. Seit ein paar Tagen beobachte ich eine zunehmende Läusepopulation und ich übte mich in Geduld - sie würden schon kommen, die Jungs von der Schädlingsbekämpfung. Und tatsächlich, heute habe ich ein paar gefräßige Larven gesehen, am Dill, wo es besonders schlimm ist. Leider nicht an der jungen Paprika, wo sich ein Haufen grüner Krabbler zum Sauggelage versammelt hatte. Also hab ich mir einen der Blattlauslöwen geschnappt und auf die Paprika versetzt. Man hatte fast den Eindruck, die Larve stünde vor einem All you can eat-Buffet: sogleich hatte sie sich eine Laus geschnappt und zur Strecke gebracht, unterdessen brach unter der Läusetruppe eine Massenpanik aus, sie stoben auseinander, m